
Erste Schritte
"Jede große Reise, auch der weite Weg von 1.000 Meilen, beginnt mit dem ersten Schritt" Lao-tse

Wie wird Tai Chi unterrichtet?
Im authentischen Yang-Stil beginnt dein Lernen mit der Vermittlung der Tai-Chi-Form. Parallel dazu gehören Qi-Gong-Übungen und Energiearbeit zum Unterricht.
Durch spezielle Tests wird überprüft, ob die Bewegungen nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich korrekt ausgeführt sind – damit der Energiefluss wirklich spürbar wird.
Mit wachsender Erfahrung kommen Partnerübungen hinzu, die den spielerischen Umgang mit der inneren Kraft fördern und den Kontakt zu Yin und Yang im Miteinander erlebbar machen.
Später wird das Übungsspektrum erweitert durch Waffenformen wie Schwert und Säbel, die die Präzision, innere Ruhe und Ausdruckskraft vertiefen.



Natürliche Bewegungen
Beim Tai Chi lernt dein Körper keine völlig neuen Bewegungen. Vielmehr entdeckst du jene wieder, die du als Kind intuitiv beherrscht hast – Bewegungen, die in allen Kulturen zu finden sind, die wir jedoch im Laufe des Lebens verlernt haben.
Ein eindrucksvolles Beispiel ist eine über 3000 Jahre alte Felsritzung von Tanum, auf die ich im Urlaub in Schweden gestoßen bin: Sie zeigt eine Gestalt mit gebeugten Beinen und zugleich aufrechter Haltung, die Finger federartig gespreizt wie bei einem Vogel; sie ist voller Lebendigkeit, ganz wie in einer Tai-Chi-Position.
Doch ein Bild, sei es noch so alt oder kunstvoll, kann dir nichts Wesentliches vermitteln. Wahres Lernen geschieht im authentischen Yang-Stil ausschließlich durch Erfahrung: Im direkten Üben und durch Chi-Tests, die zeigen, ob eine Haltung wirklich stimmt.
Darum lässt sich Tai Chi nicht aus Büchern, Videos oder Kursen am Bildschirm erlernen. Chi ist lebendige Energie – und sie erschließt sich nur durch den Kontakt von Mensch zu Mensch.
