
Tai Chi Chuan
Was ist Tai Chi Chuan?
Tai Chi Chuan ist eine jahrhundertealte Bewegungskunst, die Körper und Geist in Einklang bringt. In fließenden, ruhigen Bewegungen entsteht ein freier Fluss von Energie („Chi“), der Vitalität, Klarheit und innere Ruhe fördert.
Die Wurzeln des Tai Chi liegen im alten China. „Tai Chi“ steht für das höchste Prinzip – das Zusammenspiel von Yin und Yang. „Chuan“ bedeutet „Faust“ und verweist auf die Herkunft als Kampfkunst, die heute vor allem als Weg zu Gesundheit, Ausgeglichenheit und innerer Stärke praktiziert wird.
Das Üben verbindet Himmel, Erde und Mensch: Standfestigkeit, Aufrichtung und Weite verschmelzen zu einer harmonischen Einheit. So wird Tai Chi zu einer lebendigen Meditation in Bewegung – nährend, kraftvoll und zugleich sanft.

HImmel
Mensch
Erde




Die Geschichte des Tai Chi – vom Ursprung bis heute
Der Legende nach geht Tai Chi auf den daoistischen Mönch Zhang Sanfeng zurück. Er beobachtete den Kampf eines Kranichs mit einer Schlange und erkannte, dass Geschmeidigkeit und das Ausnutzen gegnerischer Bewegung stärker sind als rohe Kraft. Daraus entstand Tai Chi Chuan – eine Verbindung von Kampfkunst, Energiearbeit und Meditation.
Über Generationen wurde die Kunst im Verborgenen weitergegeben, bis die Familie Yang sie im 19. Jahrhundert bekannt machte. Yang Luchan (1799–1872), „Yang der Unbesiegbare“, entwickelte den sanften, runden Yang-Stil. Sein Enkel Yang Chengfu (1883–1936) verbreitete ihn weltweit und prägte das heutige Verständnis von Tai Chi.
In der Moderne bewahrte Yang Shou-Chung (1910–1985) die Familientradition und unterrichtete in Hongkong ausgewählte Schüler, darunter Meister Chu King-Hung. Dieser brachte den authentischen Yang-Stil nach Europa und gründete 1971 die International Tai Chi Chuan Association (ITCCA). Seitdem lehrt er die ursprünglichen Prinzipien – klare Struktur, Arbeit mit Chi, Partner- und Waffenübungen – und ließ die Tradition hier fest verwurzeln.
